16.02.2021

Software as a Service

Die Auslagerung von Leistungen an externe Dienstleister ist kein Novum mehr. Auch im digitalen Bereich profitieren immer mehr Unternehmen von der „Software-as-a-Service“.

Bequemlichkeit, Zeitmangel, fehlende Infrastruktur oder mangelndes Wissen – es gibt viele Gründe, Tätigkeiten an Spezialisten auszulagern. Im Endeffekt basiert die Geschichte der menschlichen Berufstätigkeit darauf, Kompetenzen zu verteilen und externe Leistungen einzukaufen. Der Jäger und Sammler von einst hat irgendwann eingesehen, dass nicht jeder imstande ist, ein Tier zu schlachten.

Der Einstieg ist ein wenig hochtrabend, verdeutlicht aber die Grundgedanken der „as-a-Service“ Idee. Statt sich Kompetenzen in jedem Bereich anzueignen und die entsprechende Infrastruktur bereitzustellen und zu warten, werden gewisse Bereiche an Dienstleister vergeben. Diese erhalten dafür eine entsprechende Pauschale. Dieses Prinzip existiert in allen Lebensbereichen, von der Nahrungsaufnahme über Transport bis hin zur Energiebereitstellung. Lieferdienste übernehmen die Zubereitung und Lieferung von Speisen und Getränken, kümmern sich deswegen auch um Einkauf oder Reinigung der Gerätschaften. Transportdienstleister wie Taxis und Uber befördern Personen, die kurzfristig oder dauerhaft keinen Zugang zu einem eigenen Fahrzeug haben. Die Pflege, Instandhaltung und Betankung der Fahrzeuge übernehmen ebenfalls die Dienstleister. Energieunternehmen beliefern Haushalte mit Strom und stellen gleichzeitig die entsprechende Infrastruktur inklusive Speichermedien und Verteilung. All diese Dienstleistungen können von Verbrauchern bei Bedarf in Anspruch genommen werden, müssen aber anhand vorab definierter Kostenübersicht entlohnt werden.

Dieses Prinzip lässt sich im digitalen Bereich auf Software übertragen.

Was ist Software-as-a-Service?

Software-as-a-Service (SaaS) übersetzt den Dienstleistungsgedanken in die digitalisierte Welt. SaaS bedeutet, dass Unternehmen eine Software-Lösung online beanspruchen können, statt diese auf dem eigenen Server zu installieren. Der Anbieter stellt die entsprechende Software auf dem eigenen Server bereit, betreibt das entsprechende Rechenzentrum und unterstützt Unternehmen bei technischen Fragen. Unternehmen können sich über das Internet in die entsprechende Plattform einloggen und die Lösungen des Unternehmens in Anspruch nehmen. Hierfür müssen Unternehmen einen vorab definierten Betrag an den Anbieter zahlen.

Durch die fortschreitenden Entwicklungen im Rahmen der DIGITALISIERUNG entwickelt sich SaaS zu einem extrem wichtigen Teilbereich des Cloud Computing. Die technischen Voraussetzungen ermöglichen den Einsatz von Software-as-a-Servcie für immer mehr Unternehmen, unter ihnen auch immer mehr KMU.

Statista - Umsatz mit Software-as-a-Service (SaaS) weltweit von 2010 bis 2019 und Prognose bis 2022(in Milliarden US-Dollar)

Warum ist SaaS so wichtig?

Die Verwendung von Software-as-a-Service ist ein entscheidender Schritt vor allem für kleinere und mittelständische Unternehmen, es profitieren jedoch auch große Firmen davon. Wie bei jeder ausgelagerten Dienstleistung verringert sich auf Unternehmensseite der Aufwand hinsichtlich Technik, Infrastruktur, Personal- und Lizenzkosten. Unternehmen müssen sich nicht länger darum kümmern, die gewünschte Software zu kaufen, zu installieren, auf ihre Bedürfnisse anzupassen und zu warten. Diese zeit- und ressourcenraubenden Tätigkeiten werden komplett vom Dienstleister umgesetzt, der sich zusätzlich um weitere Dienstleistungen wie Datensicherung, Disaster-Recovery, Updates und Upgrades sowie weiter Anpassung kümmert. Das Unternehmen kauft sich die Verwendung der Software inklusive der Betreuung eines Rechenzentrums ein. Alles, was dafür benötigt wird, ist ein Computer mit Internetzugang, wobei die meisten SaaS sogar offline abrufbar sind und sich synchronisieren, sobald eine Internetverbindung geschaffen wurde.

Im Vergleich zu einer „on-premise“ Lösung, also der Installierung der Software auf dem eigenen Server, sparen sich Unternehmen Zeit und Geld. Außerdem erhalten Sie sofort Support durch die Spezialisten des Anbieters. Es verwundert deshalb nicht, dass sich der Bereich SaaS in den letzten Jahren, auch aufgrund der technischen Evolution, so drastisch entwickelt hat.

Statista - Anteil von Software-as-a-Service (SaaS) am weltweiten Umsatz mit Software in den Jahren 2009 und 2019 

Natürlich bietet SaaS nicht nur Vorteile – die Verknüpfung zu einem Dienstleister ist immer auch mit einem Risiko verbunden. Da die benötigte Software nicht mehr gekauft und installiert, sondern nur noch gemietet wird, ist man von der Performance und Wirtschaftlichkeit des Anbieters abhängig. Da die tägliche Arbeit nur noch online über Cloud Computing stattfindet, ist das Unternehmen auf eine ausreichend hohe Internetgeschwindigkeit angewiesen – speziell in ländlichen Gegenden Deutschlands ist die DIGITALE INFRASTRUKTUR den Anforderungen mitunter nicht immer gewachsen. 

Auch die Datensicherheit und DSGVO ist ein heikles Thema, da das Unternehmen mitunter wichtige Firmendaten auf einem fremden Server ablegen muss 

Unternehmen sollten deshalb potentielle Anbieter ausführlich auf alle Risiken überprüfen und sich hinsichtlich der Verwendung von Unternehmensdaten sicher sein. Das Budesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert passende Betreiber mit dem ISO 27001-Siegel. Nicht umsonst sind die bekanntesten und marktstärksten Anbieter allesamt namhafte Unternehmen wie Microsoft oder Salesforce. 

Statista - Marktanteile der führenden Unternehmen am Umsatz mit Software-as-a-Service (SaaS) weltweit im Jahr 2019

Fazit

Die Digitalisierung erleichtert zahlreiche Prozesse in allen Lebensbereichen. Auch die Arbeitswelt ändert sich dadurch. SaaS ist ein Beispiel, wie mithilfe digitaler Lösungen ein Mehrwert für Kunden und Unternehmen geschaffen werden kann. Natürlich ist Software-as-a-Service nicht immer sinnvoll, aber jedes Unternehmen sollte sich zumindest einmal über die Einsatzmöglichkeit informiert haben. Die dadurch freiwerdenden Ressourcen lassen sich in anderen Bereichen gewinnbringend einsetzen. Abhängig vom -rad der Individualisierung und dem Einsatzzweck eines Software-Produktes können für Unternehmen also sowohl "on-premise" als auch SaaS Lösungen in Kombination insgesamt am effizientesten sein. 

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